Unsere Altersvorsorge – Das musst du wissen!

Ein Teil der jüngeren Generationen geht davon aus, dass sie im Pensionierungsalter keine oder nur noch eine geringe Rente erhalten. Was denkst du, wie wird sich unsere Vorsorge entwickeln? Schreibe deine Meinung in die Kommentare.

AHV, Pensionskasse, 3. Säule – wie steht es um unsere Vorsorge? Was sind die Herausforderungen der Zukunft? Wie kannst du dich jetzt schon vorbereiten, damit du entspannt an die Zukunft denken kannst? In diesem Blog schauen wir uns an, wie die Altersvorsorge in der Schweiz (noch) funktioniert. Die Vorsorge ist weiterhin die grösste Sorge der Schweizer.

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Die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) – ein kleiner Exkurs

Was einst revolutionär war, ist heute überholt. In den Anfängen der AHV wurde beim Berechnen nicht berücksichtigt, dass die Menschen in Zukunft immer älter werden. Aktuell reden wir von einer Überalterung unserer Gesellschaft. Dadurch haben wir natürlich weniger junge Leute, die für die älteren einzahlen – ein grosses Loch entsteht. Wie dieses gefüllt werden soll, ist noch nicht gelöst. Auch nach Abstimmungen darüber sind wir noch nicht weiter, eine einfache Lösung scheint es nicht zu geben.

Die AHV kurz erklärt:

In meinem Blog „So veränderst du die Welt“ habe ich bereits ein paar Zeilen zu der schweizer AHV geschrieben.

  • Solidaritätsprinzip:
    Die jungen Leute zahlen ein, dass Geld an die Pensionierten bezahlt werden kann
  • Umlageverfahren:
    Mit den Prämieneinnahmen werden die Renten bezahlt
  • Soll den Existenzbedarf sichern:
    Abdeckung von Miete, Essen, Krankenkasse
  • Die AHV gibt es seit 1948:
    Zeit ein paar grundlegende Dinge zu überarbeiten…?
  • Arbeitnehmer und Arbeitgeber bezahlen je die Hälfte:
    der Beitrag wird direkt vom Lohn abgezogen und vom Arbeitgeber ans SVA (Sozialversicherungsamt) bezahlt

Die berufliche Vorsorge – ein System im Wandel?

Momentan bereitet mir bei der zweiten Säule die Umverteilung von der arbeitenden auf die pensionierte Bevölkerung etwas Sorge. Warum? Das Geld wird umverteilt, dies jährlich mehr und mehr. Wie sieht das in ein paar Jahren aus? Haben wir dann auch ein Solidaritätsprinzip wie bei der AHV? Es würde viel Geld verloren gehen: Wir könnten den Zinseszinseffekt nicht mehr nutzen, indem wir lange in der 2. Säule für unsere Pensionierung ansparen. Wie du weisst, ist die lange Laufzeit hier der Schlüssel. Fällt diese weg, was dann? Mit der Umverteilung wurde aus meiner Sicht eine Grenze überschritten die nicht überschritten werden dürfte. Denn die berufliche Vorsorge hatte immer den Zweck in seine eigene Tasche einzuzahlen, was nun nicht mehr der Fall ist. Wie wird sich das entwickeln?

Die BVG kurz erklärt:

  • 1. Säule reicht nicht mehr:
    seit 1985 ist die 2. Säule obligatorisch
  • Grundsätzlich zahlt jeder für sich selbst ein:
    (noch) kein Solidaritätsprinzip
  • Abdeckung 1. + 2. Säule:
    sollten ab der Pensionierung ca. 60% des bisherigen Einkommens decken
  • Umwandlungssatz beträgt momentan 6,8%:
    das einbezahlte Kapital wird damit in die jährliche Rente umgerechnet
  • Auszahlung des gesamten angesparten Kapitals oder monatliche Rente
  • Die BVG-Renten Formel:
    Kapital x Umwandlungssatz = Rente / Jahr (Beispiel: Das Alterskapital beträgt CHF 100 000 x 6.8% (Umwandlungssatz) = 6800 / Jahr)
  • Tiefe Zinsen:
    Das Kapital in der Pensionskasse wird seit 2018 nur noch mit 1% verzinst, daher ist das Kapital im Alter viel geringer als früher und die Rente viel tiefer. Beispiel: Während früher mit einem Jahreslohn von CHF 80 000 noch CHF 617 376 angespart werden konnten, sind es heute lediglich CHF 340 633.
  • Das Geld kann unter gewissen Voraussetzungen vorbezogen werden bei:
    Eigenheim, Auswandern, Selbstständigkeit
  • Wie will man die Pensionskassen stabilisieren? Mögliche Ansätze und Diskussionspunkte sind:
    Umwandlungssatz auf 6% senken, tieferer Koordinationsabzug, tieferes Eintrittsalter (aktuell noch ab 25), spätere Pensionierung, kein Kapitalbezug mehr möglich

Die private Vorsorge – im Dschungel der Angebote

Zur privaten Vorsorge oder auch 3. Säule genannt zählt alles was wir selbst ansparen und nicht in die 1. Säule (AHV) oder 2. Säule (BVG) gehört. In diesem Abschnitt beschränken wir uns auf die Säule 3a.

Bei der privaten Vorsorge gibt es wohl nicht DIE beste Variante. Du kannst dich hier fragen: Legst du dein Geld in eine Säule 3a an oder doch lieber selbst anlegen oder beides? Was möchte ich mit meiner privaten Vorsorge erreichen? Wie will ich mich absichern? Was (Tod, Invalidität) will ich absichern? Sei dir bewusst, dass das sehr individuell ist und die verschiedenen Lösungen nicht zu allen passen. Mit einer Säule 3a bei einer Versicherung hast du gewisse Absicherungen. Investierst du dein Geld selbst, kannst du entscheiden, wo du dein Geld investieren möchtest und was du damit unterstützt. Wenn deine Brieftasche aber in der Regel schon vor der nächsten Gehaltszahlung leer ist, ist eine Lösung bei der du zum „Zwangssparen“ (z.B. Säule 3a bei einer Versicherung) gezwungen bist vielleicht die bessere Option. Hier gibt es viele verschiedene Angebote, die alle Vor- und Nachteile haben.

Säule 3a – die gebundene Vorsorge – kurz erklärt:

  • Wer profitiert?
    Alle Erwerbstätigen mit AHV-pflichtigem Einkommen, die in der Schweiz wohnen.
  • Wer bietet eine Säule 3a an?
    Banken und Versicherungen. Bei den Banken kannst du je nach Produkt wählen, wie dein Geld angelegt wird.
  • Steuervorteile?
    Der Betrag kann vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden.
  • Steuervorteile bei Auszahlung?
    Gerne wird vergessen, dass das Geld beim Bezug doch noch versteuert werden muss. Dies allerdings zu einem reduzierten Steuersatz.
  • Bezug?
    Bis 5 Jahre vor oder nach der ordentlichen Pensionierung. Kauf eines Eigenheims oder Hypothek amortisieren, Selbstständigkeit, Auswandern, Einkauf Pensionskasse, Invalidität, Tod. Alle Kriterien unter bestimmten Voraussetzungen.

Herausforderung

  • Wir werden immer älter. Das ist grossartig, setzt uns jedoch vor finanzielle Herausforderungen denen wir uns im Gegenzug auch gerne stellen sollten.
  • Wie können wir unsere Vorsorge-Systeme verbessern: Länger arbeiten (Sind dann genug Arbeitsplätze vorhanden?) oder mehr Beiträge einzahlen. Das sind die beiden grössten Diskussionspunkte.
  • Die Altersarmut wird zunehmen. Sind Menschen in der Schweiz davon betroffen haben sie grundsätzlich noch ein Dach über dem Kopf und etwas zu Essen. Altersarmut heisst bei uns glücklicherweise nicht, dass wir auf der Strasse leben müssen.
  • Trotz den ernsthaften Herausforderungen haben wir in der Schweiz aktuell eine sehr gute Altersvorsorge, wenn wir das mit anderen Ländern vergleichen.
  • Je mehr wir verdienen, desto mehr müssen wir selbst vorsorgen, dass wir unseren Lebensstandard halten können. Siehe Grafik von der Bank Raiffeisen.

Was können wir tun, um nicht in Altersarmut zu verfallen?

  • Grundsätzlich immer dasselbe. Wir müssen uns, nebst der staatlichen Vorsorge, selbst um unsere Vorsorge kümmern. Damit haben wir gleich mehrere Vorteile – siehe dazu auch meine Blogs „5 Gründe – warum du dich jetzt um dein Geld kümmern musst“ und „So veränderst du die Welt“.
  • Warum sollen wir eigentlich nur arbeiten bis wir 64 oder 65 Jahre alt sind? Wir können ja auch länger arbeiten, wenn wir das möchten oder wir einer Tätigkeit nachgehen die wir gerne tun. Ich kenne nicht viele erfolgreiche Unternehmer die mit 65 sagten – jetzt ist Schluss. Es kann ja auch eine Teilzeitarbeit sein, so dass wir weiterhin eine Aufgabe haben. Wie passt das zur finanziellen Freiheit? Nun, bei der finanziellen Freiheit geht es den meisten Menschen nicht darum, nie mehr zu arbeiten, sondern mehr das zu tun, was sie wirklich tun wollen und mehr Möglichkeiten zu haben.

Willst du das Thema Altersvorsorge meistern und vorzeitig, sicherer und unabhängig von der staatlichen Vorsorge in die Pensionierung gehen? Dann lass uns prüfen, ob ich dir helfen kann, deine Ziele zu erreichen. Buche gleich einen Termin bei mir.

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