Vermeide diesen Fehler

Grüezi mitenand!

Wir lernen viel von anderen Menschen, vor allem, wenn sie ihr Wissen mit uns teilen. Dieses tägliche Leben spornt uns an. Wo lauern Gefahren? Primär in der unterschiedlichen Wahrnehmung zwischen Meinung und Fakt. Wir kennen die sogenannten Fake-News, die derzeit in den Medien präsent sind. Sie entsprechen kaum der Realität, werden aber von den Rezipienten als solche wahrgenommen. Vielfach sind es einfache Meinungsäusserungen, die als Tatsache kaschiert werden. Wir vertrauen dieser Aussage blind und nehmen sie so als Fakt wahr. Besonders Expertenaussagen stellen wir nicht einmal innerlich in Frage.

Um erfolgreiche Entscheidungen hinsichtlich Geld zu treffen, müssen wir diesen Unterschied kennen. Es geht darum, Meinungen nicht per se als Faktum zu akzeptieren und Ratschlägen ohne Weiteres zu verfolgen. Wesentlich besser ist es, zu hinterfragen, ob wir diese Meinung selber teilen.

Was hat mehr Wirkung: Fakt oder Meinung? Weder noch, bin ich überzeugt. Wir müssen lediglich die unterschiedlichen Ausprägungen kennen. Meinungen verfügen über ganz andere Wesenszüge als Fakten.

Fakt oder Meinung: 

  • Der Wert meines Hauses ist gestiegen.
  • Investieren ist riskant.
  • Es braucht Geld, um Geld zu gewinnen.
  • Reiche Menschen sind Diebe.
  • Für Geld muss man hart arbeiten.
  • Blue-Chip-Aktien sind sicher.
  • Immobilien sind riskant.
  • Durch Schulden kann man Steuern sparen.

Dies alles sind Meinungen. Was fühlst du, wenn jemand sagt: „Investieren ist riskant.“ Ich stimme dieser Aussage zu, denn ich habe beim Investieren auch schon den Drang nach mehr gehabt und dabei Geld verloren. Eine andere wichtige Frage lautet: Ist der Wert deines Hauses wirklich gestiegen, solange du kein Angebot dafür hast? Oder: Sind reiche Menschen wirklich alles Diebe? Sind Blue-Chip-Aktien immer sicher? Stark verankert ist auch der Glaubenssatz: Für Geld muss man hart arbeiten. Dieser hatte im Industriezeitalter seine Berechtigung – und heute? Bedeutet hart arbeiten, dass die Arbeit keinen Spassfaktor bietet oder dass sie herausfordernd ist und zeitlich viel abverlangt?

Eine in der Schweiz weit verbreitete Meinung lautet: Wenn du eine Hypothek abschliesst, hast du weniger Steuern zu bezahlen. Diese Aussage stimmt grundsätzlich in Bezug auf die Steuern. Aber macht sie auch Sinn für unsere Gesamtausgaben? Im Untenstehenden Beispiel geht es um ein Eigenheim.

Wesentliche Fakten und Zahlen:

  • Ausgaben für die Bank: Nehmen wir an, jemand hat eine Hypothekarschuld (Eigenheim) von CHF 500 000 und überweist dafür jährlich 1,5 % Zinsen an die Bank. Das heisst, diese Person zahlt CHF 7500 Hypothekarzinsen pro Jahr.
  • Ausgaben für die Steuern (Vermögenssteuer): Hätte diese Person ein Vermögen von CHF 500 000, würde eine Vermögenssteuer von weniger als CHF 500 anfallen.
  • Somit blieben theoretisch CHF 7000 übrig. Das ist aber noch nicht alles. Bei einer Hypothekarschuld können die Schuldzinsen vom steuerbaren Einkommen (Einkommensteuer) subtrahiert werden. Mit der Folge, dass die Steuerlast sinkt – in den meisten Fällen jedoch nicht CHF 7000, die in unserem Beispiel auf unserem Konto bleiben würden.
  • Kurz gesagt – jemand der seine Hypothekarschuld nicht reduziert, zahlt jährlich sehr wahrscheinlich mehr Geld an den Staat und vor allem auch an die Bank, als jemand der seine Hypothekarschuld reduziert.
  • Diese Zahlen dienen als mögliche Beispiele und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da jede Berechnung sehr individuell ist. Rechne deine eigenen Zahlen aus und hinterfrage die geltende Meinung.
  • Was auch berücksichtigt werden könnte: Macht es mehr Sinn, statt die Hypothekarschuld zu reduzieren, dieses Geld in Vermögenswerte zu investieren und damit mehr Zinsen zu erhalten als Hypothekarzinsen der Bank zu bezahlen?

Was können wir tun, um nicht in diese Falle zu tappen? 

1. Fakt und Meinung voneinander unterscheiden

Um erfolgreich mit Geld umzugehen, musst du die herrschenden Meinungen hinterfragen.

2. Dir selber Gedanken machen

Mach dir eigenverantwortlich Gedanken über dein Geld. Du kannst dir schon Meinungen anhören, aber entscheide dann, was für dich stimmt.

3. Analysieren: Zahlen lesen und verstehen können

Was kannst du tun, um mehr Klarheit für dich zu haben? Lerne Zahlen zu verstehen. Anbei ein paar Möglichkeiten von inspirierenden Quellen:

  • Lies Bücher zu diesem Thema.
  • Besuche Fachkurse zum Thema Geld. In der Schweiz beispielsweise beim Institut für Finanzbildung oder online für den gesamten deutschsprachigen Raum.
  • Besuche Seminare.
  • Hol dir einen Coach, der dir auf deinem Weg hilft und Wesentliches hinterfragt.

Den Unterschied zwischen Fakt und Meinung zu kennen, ist natürlich nicht nur bei Geldanlagen essenziell, sondern gilt generell.

Philipp
Coach für deine finanzielle Freiheit

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