Eine gute Aktienanalyse beginnt nicht mit Zahlen, Charts oder Kursverläufen – sie beginnt mit dem Verstehen des Unternehmens selbst. Wer das Unternehmen nicht versteht, kann es auch nicht sinnvoll bewerten.
1. Verstehen, wie das Unternehmen funktioniert
Der erste Schritt ist, das Geschäftsmodell zu verstehen:
- Was macht das Unternehmen?
- Wie verdient es Geld?
- In welcher Branche ist es tätig?
- Wer sind die Konkurrenten?
- Gibt es Risiken durch neue Technologien, Regulierungen oder gesellschaftliche Veränderungen?
„Fokus auf das Business, nicht auf die Aktie.“
Warren Buffett
Es geht darum, das Unternehmen wie ein Unternehmer zu betrachten – nicht wie ein Spekulant.
2. Wettbewerbsvorteile erkennen
Im zweiten Schritt beurteile ich, ob das Unternehmen über einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil verfügt – das, was Warren Buffett als „Burggraben“ bzw. „Moat“ bezeichnet. Ein solcher Vorteil schützt das Geschäft vor der Konkurrenz.
Ich frage mich:
- Welche Vorteile hat die Unternehmung – erfolgreicher Brand, tiefe Preise, Netzwerkeffekte?
- Wie stark ist die Marktposition?
- Können neue Wettbewerber leicht eindringen?
Zur Bestätigung werfe ich auch einen Blick auf die Zahlen, ob das Unternehmen stabil wächst.
„Fokus auf das Business, nicht auf die Aktie.“
Warren Buffett
Mein Grundsatz bei der Analyse: So schnell wie möglich zu einem „NEIN“ (kein Kauf) kommen.
Warum? Damit ich mehr Zeit für die wirklich guten Unternehmen habe.
3. Management und Kapitalallokation
Ein oft unterschätzter Punkt: die Qualität und Kompetenz des Managements. Hier achte ich besonders auf den Umgang mit Kapital:
- Wie wird das Geld investiert?
- Werden Schulden abgebaut oder aufgebaut?
- Werden Aktien zurückgekauft oder ausgegeben?
- Wird langfristig geplant oder steht der kurzfristige Gewinne im Vordergrund?
Je nachdem, wie überzeugend die Analyse des Management ist, grabe ich tiefer in die Finanzkennzahlen.
Oft erkennt man schon nach wenigen Minuten, ob ein Unternehmen ausscheidet. In anderen Fällen dauert es länger – aber wenn ich kein „Nein“ finde, habe ich möglicherweise ein besonders gutes Unternehmen entdeckt.
4. Bewertung und Sicherheitsmarge
Im letzten Schritt geht es um den inneren Wert des Unternehmens. Ich nutze verschiedene Bewertungsmethoden und vergleiche diese mit ähnlichen Unternehmen.
Ich ziehe auch Einschätzungen von anderen Plattformen zurate – nicht als Entscheidungsgrundlage, sondern als Referenz.
Das Wichtigste dabei ist die Margin of Safety, also die Sicherheitsmarge! Ich kaufe nur, wenn der aktuelle Kurs deutlich unter dem inneren Wert liegt.
- Idealerweise: 50 % Rabatt
- Mindestens: 25 % Rabatt (nur in Ausnahmefällen)
„The three most important words in investing are: Margin of Safety.“
Warren Buffett
Fazit: Analyse ist nur ein Teil des Erfolges
Eine gründliche Analyse garantiert keinen Erfolg – aber sie reduziert das Risiko und erhöht die Chancen, gute Entscheidungen zu treffen und somit erfolgreich an der Börse zu investieren.
Ein ebenso wichtiger Teil ist nebst einer guten fundamentalen Analyse, die Emotionen zu kontrollieren:
Aktienkurse schwanken, oft stark. Wer dann emotional reagiert, trifft selten kluge Entscheidungen.
Vielleicht kennst du den Spruch:
Sind die Emotionen hoch, ist die Intelligenz tief.
Und genau in solchen Momenten ist es entscheidend, ruhig zu bleiben und sich auf die eigenen Analysen und Überzeugungen zu stützen.
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Philipp