Stell dir vor, dein Nachbar ist verschuldet. Weisst du, was das heisst? Kannst du dir vorstellen, wie viele Menschen in der DACH-Region verschuldet sind? Gemäss einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz haben 38 Prozent der 18- bis 24-Jährigen in der Deutschschweiz offene Geldverpflichtungen. Das entspricht mehr als jedem dritten Teenager und Twen.
Unter Geldschulden werden Schulden bei Familie und Freunden, Schulden bei Kreditinstituten, offene und bereits gemahnte Rechnungen, Leasing- und Abzahlungsverträge und andere subsumiert. Aus der Studie geht weiter hervor, dass ein Grossteil der Schulden informelle Schulden bei Familien und Freunden sind. Jede zehnte Person im Alter von 18- bis 24-jährigen hat mehr als CHF 2000 Schulden. Bedenklich, wenn man sich überlegt, dass wir in einer wirtschaftlich seit langem sehr erfolgreichen Region wohnen.
Wie kann es sein, dass schon so viele Jugendliche verschuldet sind? Und warum haben etliche Erwachsene Schulden oder können ihre Rechnungen nicht bezahlen? Für dich habe ich die wesentlichen Begründungen festgehalten:
- Es fehlt an finanzieller Bildung. Hast du in der Schule etwas über Geld gelernt? Ich glaube nicht. Und zuhause wird auch kaum über Geld gesprochen, denn Geld ist in unseren Breitengraden oft ein Tabuthema. Vielleicht auch deshalb, weil die meisten Leute nicht wissen, wie sie am besten mit Geld umgehen.
- Angst, sich zu blamieren. Sich und anderen eingestehen zu müssen, dass man etwas nicht weiss, ist in unserer Region verpönt. Wir sind so erzogen worden, Allerlei wissen zu müssen und ja keine Fehler zu machen. Ich beobachte regelmässig, dass viele Leute nicht über Geld sprechen, weil es ihnen peinlich ist.
- Falsche Glaubenssätze machen dir das Leben unnötig schwer. Wir haben oft falsche Glaubenssätze hinsichtlich Geld. Glaubenssätze, die wir irgendwo gelernt haben, die aber nicht der Wahrheit entsprechen. Hierzu ein Beispiel: Investieren ist riskant. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage bestreite ich nicht, wenn man nicht weiss, was man tut. Wenn du dich regelmässig damit auseinandersetzt, senkst du das Risiko massiv und erhöhst deine Gewinnchancen.
- Medien sind Meinungsbildner. Viele Medien berichten zeitnah und überall von den Reichen und Schönen. Wir sehen all den Prunk, den Luxus und das Übermass an Geld. Selber verfügen wir jedoch über weniger Einkommen und Vermögen und denken deshalb, dass es uns an Geld mangelt. Einige Medien setzen ganz gezielt auf diese und andere polarisierenden Neuigkeiten, da sich diese bekanntlich viel besser verkaufen als positive Nachrichten. Auf diese Weise formen sie unsere Glaubenssätze und rufen tendenziell Angst und Neid hervor.
- Die Ablenkungen des Tages verleiten uns dazu, Wesentliches zu vergessen. Wir sind den ganzen Tag mit Geld verdienen, unserer Familie, unserem Hobby und dem Medienkonsum (Internet, Handy etc.) beschäftigt. Deshalb fehlt uns die Zeit, uns um unser Geld zu kümmern.
Was kannst du tun, um nicht in diese Fallen zu tappen und besser mit deinem wohlverdientem Geld umzugehen?
- Bilde dich finanziell weiter! Lies meine Blogs, lies Bücher zum Thema, besuche Kurse zum Thema Geld. Wenn du blitzschnell und einfach vorwärts kommen willst, engagiere einen Coach.
- Wie kannst du mit der Angst umgehen? Umgib dich mit Menschen, die ähnliche Ziele haben wie du und die sich ebenfalls finanziell bilden wollen. Gestehe dir die Angst oder Unsicherheit auch ein, denn dies ist keine Schwäche. Schreib deine Einnahmen und Ausgaben auf und sei ehrlich zu dir selber. Abonniere meinen Newsletter. In ein paar Tagen sende ich dir ein Formular, auf dem du deine Ein- und Ausgaben sowie deine Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfassen kannst.
- Hinterfrage deine Glaubenssätze. Stimmt das, was Experten erzählen, oder könnte es auch anders sein? Hinterfrage deine eigene Einstellung zum Geld. Dies ist zugegebenermassen ziemlich schwierig. Such gezielt ein Umfeld, das sich ebenfalls finanziell weiterentwickeln will.
- Es darf dir nicht peinlich sein, etwas über Geld nicht zu wissen. In meinen Coachings kommen immer wieder dieselben Themen auf, denn wir sitzen alle im selben Boot. Es ist wichtig, dass du bereit bist, etwas an deiner Situation zu ändern, sofern du vorwärts kommen willst. Statistisch gesehen gibt es immer mehr Leute, die diesen Schritt vollziehen. Sie nehmen an Weiterbildungen teilnehmen oder engagieren einen Coach.
- Kümmere dich regelmässig um dein Geld und arbeite dann fokussiert an deinen Zielen.
Eine weitere Lösung, die vereinzelte Medien und Politiker vertreten, lautet: „Nimm es von den Reichen und gib es den Armen.“ Funktioniert diese Vorgehensweise wirklich? Ich setze ein grosses Fragezeichen dahinter. Denk nur mal an eine Fussballmannschaft oder an ein Unternehmen. Geht es bei diesen darum, die Starken zu schwächen oder sie weiter zu stärken? Nehmen wir Geld von den Reichen und geben es den Armen, werden nicht nur die Reichen geschwächt, indem sie nicht mehr gleich viel Wert aufbringen, um den Wirtschaftsmotor anzukurbeln, sondern die Armen werden bestraft, weil sie sich weniger anstrengen müssen. Meiner Meinung nach müssen wir die Armen und die Mittelschicht stärken, indem wir sie finanziell bilden.
Wie wir der eingangs erwähnten Studie entnehmen, haben viele Menschen Schulden, und noch mehr sorgen sich täglich um ihr Geld. Könnte es sein, dass an unserem Geld-, Wirtschafts- und Rentensystem etwas nicht stimmt? Wir versuchen Kleinigkeiten im System zu verbessern, aber vielleicht sollten wir das ganze System grundsätzlich hinterfragen. Von heute auf morgen lässt sich kaum eine wesentliche Änderung herbeiführen, daher müssen wir mit dem aktuellen Geldsystem leben. Mein Tipp an dich: Bilde dich finanziell weiter. Richte das System nicht gegen dich, sondern nutze es zu deinen Gunsten.
Ich bin Philipp, dein Coach für finanzielle Freiheit.